Über AHP
AHP ist eine seltene genetische Erkrankung
Akute hepatische Porphyrie (AHP) bezeichnet eine Gruppe seltener, genetisch bedingter Erkrankungen mit potenziell lebensbedrohlichen Attacken. Bei manchen Menschen geht diese mit chronischen, stark beeinträchtigenden Symptomen einher und kann sich nachteilig auf die Funktionsfähigkeit im Alltag und die Lebensqualität auswirken.1,2 Es gibt vier Typen der AHP:
Die verschiedenen Typen der AHP
Am häufigsten
- Akute intermittierende Porphyrie (AIP)
- Porphyria variegata (PV)
- Hereditäre Koproporphyrie (HKP)
- ALAD-Mangel-Porphyrie (ADP)
Extrem selten
Die Symptome der AHP ähneln häufig denen anderer Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt sowie im gynäkologischen und neurologischen bzw. neuropsychiatrischen Bereich. Schwere Symptome können zu Krankenhauseinweisungen und unnötigen Operationen oder Therapien führen. Fehldiagnosen sind häufig, und Patienten mit AHP müssen manchmal jahrelang auf eine gesicherte Diagnose warten.1
Was bei einer AHP passiert
Erfahren Sie mehr darüber, was bei einer AHP passiert, indem Sie sich das Video unten ansehen. Es bietet Einblicke in das Innere des Körpers. Sie erhalten ein besseres Verständnis für die Erkrankung, ihre Anzeichen und Symptome sowie häufige Fehldiagnosen.
WAS AHP MIT DEM KÖRPER MACHT
- Bei Menschen mit dem genetischen Defekt für AHP funktioniert eines der Enzyme in der Häm-Biosynthese nicht richtig.1
- Häm ist essentiell für unseren Körper und notwendig für die richtige Funktion unserer Leber.4
- In der Leber wird der Häm-Biosynthese-Weg durch ein Enzym namens ALAS1 gesteuert.5
- Wenn die Aktivität von ALAS1 erhöht ist, kann das Enzym, das nicht richtig funktioniert, nicht Schritt halten. Dies führt zur Ansammlung von Giftstoffen namens Aminolävulinsäure (ALA) und Porphobilinogen (PBG) in der Leber, die dann in den gesamten Körper freigesetzt werden.1
- ALA und PBG schädigen Nervenzellen und wurden mit den Symptomen und Attacken der AHP in Verbindung gebracht.1,5,6
- Plötzliche Attacken gehen mit einer breitgefächerten Funktionsstörung im Nervensystem und einer Vielzahl von Symptomen einher, die denen anderer Erkrankungen ähneln und so eine Diagnose erschweren können.3
AHP KANN JEDEN TREFFEN
- AHP betrifft Menschen jeglicher ethnischer Herkunft.3
- AHP kann Menschen beider Geschlechter und jeden Alters betreffen, die meisten Fälle treten jedoch bei Frauen zwischen dem 2. und 4. Lebensjahrzehnt auf.7
- Ca. 83 % der Menschen mit AHP sind Frauen und ca. 17 % Männer.8
- Nicht bei jedem, der eine genetische Mutation für AHP hat, treten auch Symptome auf.1
Jeder erlebt AHP auf
unterschiedliche Art und Weise
Akute Attacken können lebensbedrohlich sein und tagelang andauern. Akute Attacken sind nicht das einzige Anzeichen von AHP – bei manchen Patienten mit AHP treten täglich belastende Symptome auf, als sogenannte chronische Symptome, selbst wenn sie keine Attacke haben. Dies erschwert unter anderem die Diagnose.1,9
AKUTE ATTACKEN DER AHP
Akute Attacken können in vielen Teilen des Körpers starke Probleme verursachen und erfordern häufig eine Krankenhauseinweisung.1
CHRONISCHE SYMPTOME DER AHP
Chronische Symptome wie Angst, Übelkeit, Schmerzen und Erschöpfung können manche Patienten mit AHP stark belasten.8,10
ES GIBT TESTS, MIT DENEN
IHR ARZT BESTÄTIGEN KANN,
OB SIE AHP HABEN1-3
Im Alltag, tagsüber lassen sich ein Teil der Symptome ganz gut überspielen, aber nachts merke ich doch eine ganze Reihe von Auswirkungen, Atemprobleme ist eins davon, Krämpfe, brennende Oberschenkel, Rückenschmerzen zum Beispiel, die bis jetzt in den Nacken ausstrahlen, Muskelzucken, Faszirkulationen, das sind so einige der Symptome, die über einen verschieden langen Zeitraum immer wieder vorkommen.
— Ben, lebt mit AHP
ERKENNEN DER ANZEICHEN UND SYMPTOME
Da die Symptome der AHP denen vieler anderer Erkrankungen ähnlich sind, kann ein Bewusstsein für die vielen Symptome der Erkrankung Ihrem Arzt helfen, die Erkrankung so frühzeitig wie möglich zu identifizieren. Das Erkennen der Symptome ist ein entscheidender erster Schritt, um ein Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln und zu wissen, wie die Wahrscheinlichkeit von Attacken reduziert werden kann.1,5,10
Akute hepatische Porphyrie verursacht typischerweise Episoden von starken Bauchschmerzen ungeklärter Ursache, zusammen mit mindestens einem der folgenden Symptome:1
ZENTRALES NERVENSYSTEM
- Verwirrtheit
- Angst
- Krampfanfälle
- Schlaflosigkeit
- Halluzinationen
- Depression
PERIPHERES NERVENSYSTEM
- Gliederschwäche oder -schmerzen
- Taubheitsgefühl
- Erschöpfung
- Müdigkeit
- Lähmung
- Atemlähmung
- Verlust von Sinnesempfindungen
HERZ-KREISLAUF-SYSTEM
- Schneller Herzschlag
- Hoher Blutdruck
HAUTSYMPTOME*
- Läsionen oder Blasen an den der Sonne ausgesetzten Hautstellen
MAGEN-DARM-TRAKT
- Verstopfung oder Durchfall
AUTONOMES NERVENSYSTEM
- Bauchschmerzen ungeklärter Ursache
- Schmerzen in Rücken oder Brust
- Übelkeit und Erbrechen
SONSTIGE
- Dunkler oder rötlicher Urin
- Niedriger Natriumspiegel im Blut
Die Symptome der AHP können von Person zu Person variieren und sich im Laufe der Zeit verändern. Es treten nicht bei jeder Person mit AHP alle hier aufgeführten Symptome auf, und bei manchen Personen treten Symptome häufiger oder in schwererer Form auf als bei anderen.1
*Nur bei hereditärer Koproporphyrie und Porphyria variegata.
ES GIBT EINE REIHE VON AUSLÖSERN FÜR AHP-ATTACKEN1,2,8,11
Häufige Auslöser sind unten gezeigt. Da sich die Auslöser von Person zu Person unterscheiden können, kann es weitere geben, die hier nicht aufgeführt sind.
EINIGE MEDIKAMENTE Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um herauszufinden, welche Medikamente für Sie geeignet sein könnten.
HORMONE einschließlich Östrogen- und Progesteron-Konzentrationen. Diese Hormone schwanken am stärksten während der 2 Wochen vor Beginn des Menstruationszyklus einer Frau.
ALKOHOL
RAUCHEN
STRESS,
DER VERURSACHT WIRD DURCH:
- Operationen
- Körperliche Belastung
- Psychische Belastung
FASTEN oder extreme Diäten
Das Krankheitsbild der AHP kann zu Fehldiagnosen führen
Die Anzeichen und Symptome der AHP können mit denen anderer Erkrankungen, die unten aufgeführt sind, verwechselt werden. Diese Fehldiagnosen können zu unnötigen Behandlungen, Operationen und Krankenhausaufenthalten führen.1,3
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts11-13
- Reizdarmsyndrom
- Akute Magenschleimhautentzündung mit Erbrechen
- Hepatitis
- Morbus Crohn
Neurologische/neuropsychiatrische Erkrankungen11-13
- Fibromyalgie
- Guillain-Barré-Syndrom
- Psychose
Gynäkologische Erkrankungen
- Endometriose12
Erkrankungen und Beschwerden im Unterbauch, die eine Operation erfordern11,13,14
- Blinddarmentzündung
- Gallenblasenentzündung
- Bauchfellentzündung
- Darmverschluss